2014-04-14

Das war die tekom Frühjahrskonferenz 2014 in Augsburg

Interessante Vorträge und wie meistens bei der Frühjahrskonferenz genügend Zeit für vertiefende Gespräche bot die tekom dieses Jahr in Augsburg.

Neben der kontroversiell-interessanten Key Note von Manfred Spitzer zum Thema „Digitale Demenz“ stachen vor allem folgende Vorträge ins Auge:

Petra Dutz von SDL zeigte in ihrem Tutorial "Die Grenzen der Excel-Liste in der Terminologiearbeit“ auf, denn: Terminologie ist weit mehr als nur eine Wortliste. Vielmehr ist Terminologie ein strategisches Instrument, das die Markenidentität des Unternehmens schärft, effiziente Kommunikation erst ermöglicht und den internationalen Auftritt erfolgreich macht. Viele verwalten aber ihre Terminologie in einer Excel-Liste.
„Doch wie viele Kollegen haben diese Terminologieliste täglich im Gebrauch? Und verwenden sie immer die aktuellste Version? Anhand dieser zentralen Fragen zeigen sich schnell die Nachteile von Excel & Co.: Terminologielisten müssen nach Aktualisierungen immer wieder neu verteilt werden. Auch besteht in der Regel nicht die Möglichkeit, mit beliebig vielen Benutzern gleichzeitig auf die Liste (=Datei) zuzugreifen. Die Grenzen sind spätestens dann erreicht, wenn mehrere Benutzer die Möglichkeit haben sollen, neue Terminologie hinzuzufügen, zu verändern oder zu beantragen.“

Wie diese Grenzen in der Praxis überwunden werden, schilderte Simon Slodowicz sehr anschaulich, als er über die „Terminologiearbeit bei Roche Diagnostics“ in der Technischen Dokumentation referierte. Dabei beschrieb er die Hauptphasen der Terminologiearbeit während eines Dokumentationsprojekts, z.B. Erarbeitung neuer Einträge, Terminologiereview der Dokumentation in der Ausgangssprache aber auch die Erarbeitung und Bereitstellung der Übersetzungsäquivalenten in den Zielsprachen. Er verwies auf die wichtigsten Herausforderungen, z.B. Koordination der vielen Reviewteilnehmer, sowie skizziert die nächsten Schritte, wie Darstellung der Daten in einem Netzwerk. Kleine Anmerkung für interessierte Beobachter: Roche Diagnostics setzt bei der Autorenunterstützung auf Acrolinx und verwendet SDL MultiTerm und quickTerm von Kaleidoscope für die Terminologiearbeit. Die vielen Fragen aus dem Publikum bewiesen, wie praxisrelevant der Vortrag von Simon Slodowicz war.

Dass der Nutzen von Terminologiearbeit in einem Unternehmen die Kosten bei weitem übersteigt, würden wohl die meisten Terminologen bejahen. Ulrich Schmidt wollte es aber genau wissen und stellte auf Basis eines vom Deutschen Terminologie-Tag ausgearbeiteten, äußerst detaillierten Excel-Sheets eine ganzheitliche Kosten-Nutzen-Analyse an. Schmidt beleuchtete alle Kostenfaktoren, den monetären und "weiche" Nutzen sowie – die meist vernachlässigten - Unternehmensrisiken bei Nichteinführung. Mit dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise über den gesamten Produktlebenszyklus gelang es, ein ROI und der benötigte Personalbedarf darzustellen.

Auch Kaleidoscope war mit einem Vortrag zum Thema „Die Sprache als zentrales Element des Unternehmensauftritts“ vertreten. Anita Wilson von eurocom und Klaus Fleischmann machten auf eine interessante Entwicklung aufmerksam: Obwohl Firmen mit der Öffentlichkeit konsistent kommunizieren wollen, lassen sie die Sprache außer Acht. Dabei könnte Sprachenmanagement Zeit und Kosten sparen, (Sprach-) Qualität erhöhen, Knowledge Management verbessern, unbeabsichtigte Patent- und Markenrechtsverletzungen sowie Haftungsverpflichtungen minimieren. Im Kurztutorial zeigten sie, wie ein global tätiges Unternehmen mit einem Sprachdienstleister Sprachenmanagement entwickelt, umsetzt, Übersetzer, Reviewer, Fachleute und Endkunden einbindet und den Input aus Übersetzungs-Review und Übersetzer-Rückfragen konstruktiv und effizient nutzt. Mehr dazu später...

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